28. Im siebten Vereinsjahrzehnt
1981-1985


1981


Die erste Monatsversammlung im neuen Jahr fand am 11. Januar 1981 statt. Alfons Wegener sprach über "Das Bundessozialhilfegesetz". Eine Mitarbeitertagung fand am 17. Januar 1981 im Essener Saalbau statt. Hans-Adolf Schwarz referierte am 8. Februar 1981 über "Die Rentenversicherung".
Die Jahreshauptversammlung begann am Sonntag, dem 8. März 1981, mit der hl. Messe um 8 Uhr. Im Pfarrzentrum konnte der 1. Vorsitzende Willi Wehren anschließend 46 Mitglieder begrüßen, die mit ihren Ehefrauen erschienen waren. Nach dem Totengedenken berichtete der Vorsitzende über die Mitgliederbewegung und erwähnte dabei auch die 10 Neuaufnahmen im neuen Jahr.
Bei der Jahresrückschau auf die Vereinsarbeit hob Werner Schlüsener unter den Aktivitäten besonders die Aktion "Rente für Mütter" hervor, bei der in einer Unterschriftensammlung über 500 Stimmen zusammengekommen waren.
Der Besuch der vom Verein angebotenen Veranstaltungen sei sehr rege gewesen, was auch von der Beteiligung an den Stadtverbandssitzungen gesagt werden könne.
Der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, hielt nun einen Vortrag zum Thema "Das Alte Testament".
Bei den Vereinswahlen fungierte der Ehrenvorsitzende Hans Düngelhoff als Wahlleiter. Gewählt bzw. wiedergewählt wurden: Willi Wehren zum 1. Vorsitzenden, Werner Schlüsener zum 2. Vorsitzenden, Walter Staisch zum 2. Schriftführer.
Beisitzer wurden durch Wiederwahl: Josef Holtbernd, Heinz Martin, Josef Kolkenbrock, Hans Ortenreiter, Wilhelmine Michalsky, Edmund Torz, Georg Gregorczyk, Josef Hettenberger, Ewald Böhm und Klaus Küpperkoch.
Zu Delegierten wurden gewählt: Willi Wehren, Heinz Lüning, Werner Schlüsener, Heinz-Dieter Fockenberg, Edmund Torz, Heinz Martin, Josef Holtbernd, Ewald Böhm, Albert Mathejzyk, Klaus Küpperkoch, Wilhelmine Michalsky und Heinz Drabiniok.
Bestätigt wurden: die Kassenprüfer Albert Pyschny, Heinrich Funke, Hermann Kotzur und Franz Wunsch; die Bannerträger: Hans Ortenreiter, Heinz Martin, Albert Pyschny und Theo Wischermann; der Obmann der ARG: Hans Funke.
Nach allgemeinen Hinweisen auf Veranstaltungen der KAB auf Vereins-, Stadtverbands-, Bezirks- und Diözesanebene schloß der 2. Vorsitzende Werner Schlüsener die Jahreshauptversammlung mit dem Gruß: "Gott segne die christliche Arbeit!"
Am Karfreitag, dem 17. April 1981, hielt der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, im Pfarrzentrum den Einkehrtag für die Männer. Die KAB St. Elisabeth beging am Sonntag, dem 26. April 1981, die Feier ihres 25jährigen Bestehens. Die Festansprache hielt KAB-Diözesansekretär Josef Bücker, Grußworte sprachen u.a. die Vorstände der einzelnen KAB-Gemeinschaften des Dekanates und der Stadt-verbandsvorsitzende Karl Evers.
Der Stadtverband lud seine Mitglieder zu einer Sitzung am Dienstag, dem 28. April 1981, in das Pfarrheim der St. Franziskus-Gemeinde ein. Zum Thema: "Künftige Jugendarbeit der KAB" sprach D. Wrobel, Diözesanjugendsprecher der KAB aus Essen. Im zweiten Teil der Zusammenkunft standen wie gewohnt aktuelle KAB-Fragen auf dem Programm.
In der Monatsversammlung am 10. Mai 1981 sprach der Stadtverbandsvorsitzende Karl Evers zum Thema: "Die KAB in der heutigen Zeit".
Hans-Günther Borgmann hielt am 14. Juni 1981 ein Referat über "Die Wirtschaft in unserer Stadt". Nach der anregenden Diskussion zu diesem Thema wurden noch Vorschläge zur "Polenhilfe der KAB" gemacht und beraten.
In der Monatsversammlung am 17. Juli 1981 kamen vereinsinterne Vorhaben ausgiebig zur Besprechung. Es wurden auch schon Veranstaltungs-Termine festgelegt, die bis weit in das nächste Jahr hineinreichten. Als Kandidaten für die Pfarrgemeinderatswahlen wurden folgende Mitglieder vorgeschlagen: Heinz Drabiniok, Josef Hettenberger, Edith Marnett, Werner Schlüsener und Gertrudis Holtbernd.
Die erste Monatsversammlung nach der Sommerpause fand am 13. September 1981 im Pfarrzentrum statt. Der 1. Vorsitzende Willi Wehren begrüßte als Referenten den städtischen Verwaltungsrat Werner Stadler, der über "Die finanzielle Situation unserer Stadt" sprach.
Der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, sprach in der Monatsversammlung am 11. Oktober 1981 zum Thema: "Die Nichtigkeitserklärung einer Ehe durch die Kirche".
Der Stadtverband traf sich am Dienstag, dem 27. Oktober 1981, im Pfarrheim der St. Paul-Gemeinde. Auf der Tagesordnung standen außer Rechenschaftsberichten auch die Wahlen zum Stadtverbandspräses, zum Stadtverbandsvorsitzenden und zu den stellvertretenden Vorsitzenden. Außerdem wurden Vorschläge zum Delegiertentag unterbreitet.
Am 8. November 1981 hielt in der Monatsversammlung der Referent H. Pfeifer einen Vortrag über: "Mieterschutz in der Bundesrepublik".
Am 6. Dezember 1981 hielt die Jung-KAB des Bistums Essen im Pfarrzentrum eine Tagung. In der Presse erschien folgender Bericht:


R u h r - N a c h r i c h t e n,
Bottroper Volkszeitung,

Montag, den 7. Dezember 1981

Jung-KAB: Zehn Prozent für "Adveniat"
B u n d e s w e h r  i s t  e i n  F r i e d e n s - I n s t r u m e n t


"Zum Abschluß einer Tagung, die die Jung-KAB des Bistums Essen am Sonntag im Pfarrzentrum Herz Jesu abhielt, faßte sie eine Resolution zum Thema Frieden. Die Jung-KAB sieht demnach die Bundeswehr als ein Instrument des Friedens an, will aber gleichzeitig die Friedensarbeit durch eine verstärkte Entwicklungshilfe fördern. Deshalb macht sie es sich zur Pflicht, zehn Prozent der Ausgaben für Weihnachtsgeschenke an Adveniat zu spenden.
Unter den Gesichtspunkten "Was ist Frieden?" und "Wo finde ich Frieden?" hatten die Teilnehmer zuvor in Arbeitsgruppen versucht, das komplexe Thema zu hinterfragen. Zur Einführung in die Thematik hatte Dr. Rothenpieler von der Hans-Seidel-Stiftung in München ein Grundsatzreferat gehalten.
Rothenpieler stellte heraus, daß es für Staaten in Konfliktsituationen keine internationale "Justiz" zur Konfliktregelung gebe. Es sei Aufgabe jeden Staates, seine Bürger gegen Angriffe von außen zu schützen. Durch das auf Gleichgewicht basierende Abschreckungspotential an Waffen werde die jeweils andere Seite gezwungen, bei der Durchsetzung ihrer Interessen auf Gewalt zu verzichten.
Dem äußeren Frieden entspreche der innere Frieden im Staat, der besonders durch den persönlichen Frieden des einzelnen gewährleistet werde. Dazu sei Toleranz die Voraussetzung."
In der letzten Monatsversammlung des Jahres 1981, am 13. Dezember, sprach Bürgermeister Winfried Fockenberg zum Thema: "Die Kommunalpolitik in Bottrop".

1982

Am Mittwoch, dem 6. Januar 1982, begann mit einer heiligen Messe um 19.00 Uhr in der Kirche die erste Stadtverbandssitzung des neuen Jahres im Pfarrzentrum von Herz-Jesu. In der ersten Monatsversammlung am 10. Januar 1982 sprach der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, zum Thema "Die Botschaft des Glaubens".

Am Sonntag, dem 24. Januar, ehrte die KAB Herz-Jesu ihre Jubilare. In der Tagespresse erschien folgender Artikel:


R u h r - N a c h r i c h t e n,
Bottroper Volkszeitung,

Dienstag, den 26. Januar 1982

KAB Herz Jesu ehrt Jubilare
F r i e d e n  m u ß
i m  k l e i n e n  b e g i n n e n

"Neunzehn Silberjubilare, sowie Jgnaz Bockholt (60 Jahre) und Franz Brauckmann (50 Jahre) wurden am Sonntag im Pfarrheim der Herz-Jesu-Gemeinde für langjährige Mitgliedschaft in der KAB geehrt. Der Feierstunde ging ein Wortgottesdienst voraus. Feierstunde und Gottesdienst gestalteten das Pfarrorchester Liebfrauen und der Jugendchor Herz-Jesu unter Kaplan Tomaszewski.
Zu Beginn der weltlichen Feier konnte KAB-Vorsitzender Willi Wehren neben den Jubilaren und deren Angehörigen und zahlreichen Mitgliedern als Ehrengäste Pfarrer Horstmann, Stadtverbandsvorsitzenden Karl Evers und den neuen KAB-Diözesansekretär Winfried Fockenberg begrüßen.
In seiner Ansprache stellte Präses Pastor Horstmann die Arbeit im Alter und den Dank für Treue und Mitarbeit in den Mittelpunkt der Ausführungen. Karl Evers sprach Anerkennung und Dank des Bezirks-und des Stadtverbandes aus.
In seiner Festansprache machte Winfried Fockenberg Ausführungen zur Stellung der KAB in Kirche und Politik. Außerdem setzte er sich mit dem Thema: "Frieden" auseinander und meinte, daß man mit dem Üben des Friedens in kleinsten Bereichen, in der Familie und den verschiedenen Gemeinschaften beginnen müsse.
Er wies weiter auf die Mitarbeitertagung des Diözesanverbandes der KAB im Bistum Essen am 30. Januar hin, bei der es ebenfalls um Fragen zum Thema "Frieden und Friedenssicherung" gehe."
Bürgermeister Winfried Fockenberg, erwählter Diözesansekretär der KAB, seit langem immer wieder geschätzter Referent bei Vortragsveranstaltungen der KAB Herz-Jesu, wurde am Dienstag, dem 26. Januar 1982, in Essen in sein Amt eingeführt. Darüber berichtete die Presse:
Prälat Grave: "Wichtigster Mann im Bistum"
Fockenberg leitet
Geschicke der KAB
"Der Bottroper Winfried Fockenberg wurde gestern in Essen als neuer Diözesansekretär der KAB eingeführt. Prälat Franz Grave unterstrich die Bedeutung dieses Amtes: "Neben dem Präses und dem Diözesanvorsitzenden ist Winfried Fockenberg damit der wichtigste Mann im KAB-Diözesanverband Essen." Der Bottroper tritt die Nachfolge von Josef Bücker an, der in den Ruhestand getreten ist. Nach Heinrich Wullenhaupt und Bücker ist Fockenberg der dritte Diözesansekretär seit der Gründung des Verbandes im Bistum Essen.
Außerdem wurde gestern die neue Leiterin der KAB-Frauen, Josefine Feldhaus (Schwester Carola), vorgestellt, die seit dem 1. Januar als Nachfogerin von Adele Schäfer im Diözesanvorstand ist. Winfried Fockenberg wies bei dieser Gelegenheit auf die Mitarbeitertagung des Diözesanverbandes hin, die am Samstag, 30. Januar, im Essener Saalbau stattfindet. Bisher liegen schon 1093 Anmeldungen vor, darunter zahlreiche aus dem Bezirksverband Bottrop/ Gladbeck. Das Treffen steht unter dem Motto: "Dem Frieden verpflichtet - Unser Beitrag in einer gefährdeten Zeit".
Die Beteiligung an dieser Veranstaltung wird doppelt so hoch sein wie im Vorjahr. Diözesanpräses Grave sieht in der aktuellen Thematik und im Wechsel der Führungsmannschaft die Gründe für das starke Interesse.
Der Leiter des Instituts für Theologie und Frieden, Prof. Dr. Dr. Nagel, und der General a.D. Schulze, Professor für Sozialethik an der Bundeswehrhochschule in Hamburg, gehören zu den Referenten der Tagung. Ein Arbeitspapier zum Thema "Position und Aufforderung zu Frieden und Friedenssicherung" wurde bereits an die Tagungsteilnehmer verschickt. Referate und Arbeitsunterlagen sollen den KAB-Mitgliedern helfen, ihre Vorstellungen zur Friedensproblematik in der Öffentlichkeit darzulegen.
Die KAB-Mitarbeiter werden im Essener Saalbau außerdem über den Besuch einer polnischen Delegation der Gewerkschaft "Solidarität" sprechen. Der Diözesanverband konnte mit der Aktion "Polenhilfe" bisher schon 42 000 DM spenden."


Aus: R u h r - N a c h r i c h t e n, Bottroper Volkszeitung,
        Mittwoch, den 27. Januar 1982


Alfred Nilger hielt in der Monatsversammlung am 14. Februar einen Lichtbildervortrag zum Thema: "Die soziale Frage - Auftrag und Wirken der KAB." Am Karnevalssamstag, dem 20. Februar 1982, hielt die KAB ihre traditionelle Karnevalsfeier.
Der Bezirksverband der KAB Gladbeck-Bottrop feierte am Samstag, dem 13. März 1982, sein 75jähriges Bestehen. Die Festveranstaltung wurde um 9 Uhr durch einen feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Cyriakus eröffnet. Es zelebrierten Dechant Heinrich Linkholt, Pfarrer Heinrich Wassen und Bezirkspräses Franz-Josef Surmann. Die Predigt hielt der Diözesanpräses, Domkapitular Prälat Franz Grave. Anschließend, um 10.30 Uhr, begrüßte Bezirksvorsitzender Johannes Koop die Gäste zu einem Festakt im Saalbau. "Staat und Gesellschaft aus der Sicht der katholischen Soziallehre" war das Thema, zu dem Verbandssekretär Alfons Müller aus Köln sprach. Den musikalischen Rahmen gab der Berliner Mozart-Chor unter Leitung von Professor

Reinhard Stollreiter.

Aus Anlaß dieses Jubiläums gab die WAZ einen geschichtlichen Rückblick:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung,

Samstag, den 13. März 1982

I n  d e r  W e l h e i m e r  M a r k  f i n g  e s  a n
Der KAB-Bezirksverband feiert sein 75jähriges Bestehen
Neuaufbau 1945


"Der Bezirksverband Gladbeck-Bottrop der Katholischen-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) feiert heute sein 75jähriges Bestehen. An den Festgottesdienst um 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Cyriakus schließt sich um 10.30 Uhr ein Festakt im Saalbau an. Verbandssekretär Alfons Müller (MdB) spricht zum Thema: "Staat und Gesellschaft aus der Sicht der Katholischen Soziallehre". Eine Messe in der Heilig-Kreuz-Kirche (18 Uhr) und ein anschließendes Konzert des Berliner Mozart- und des Bottroper VHS-Chors setzen den Schlußpunkt. Der Bezirksverband blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.
An diesem denkwürdigen Tag wurde in der Welheimer Mark der erste Katholische Knappenverein gegründet. Der Zusammenschluß von Arbeitern zu Vereinen und Verbänden wurde zu damaliger Zeit von staatlicher Seite noch stark behindert. Daher blieb die Vereinigung von katholischen Bergknappen in Boy-Welheim lange Zeit die einzige.
Später entstanden in der Gladbecker Pfarrei Lambertus (1871) und in der Cyriakuspfarre (1883) ähnliche Knappenvereine. Bis zur Jahrhundertwende war jeder Verein auf sich selbst gestellt. Die Gemeinsamkeiten beschränkten sich auf die Richtlinien des von Franz Hitze gegründeten Verbandes "Arbeiterwohl" als Grundlage für die Vereinsarbeit. 1904 schlossen sich die Arbeiter- und Knappenvereine zu einem Westdeutschen Verband zusammen.
Noch fehlte der Zusammenschluß auf regionaler Ebene. Daher beschloß ein Delegiertentag am 14. Juli 1907 im Dorstener Gesellenhaus die Gründung des Bezirksverbandes. 22 Vereine mit 4000 Mitgliedern traten dem Bezirksverband bei.
Der Bezirkstag faßte den Beschluß, eine Petition an die königliche Staatsregierung weiterzuleiten, in der die ungerechte Besteuerung der niedrigen Einkommen und der kleinen Angestellten gerügt wurde. Georg Stieler löste als Arbeitersekretär Jakob Gable ab, der die Geschicke des Bezirksverbandes bis 1910 gelenkt hatte.
Sein Nachfolger Franz Riesener übernahm 1921 ein äußerst schweres Amt. Die Arbeiterschaft hatte unter der mißlichen wirtschaftlichen Situation im Ruhrgebiet zu leiden. Es folgte das Jahr der

Ruhrgebietsbesetzung, der großen Arbeitslosigkeit und Arbeiteraussperrung. Das Ausmaß der Geldentwertung verdeutlicht Franz Rieseners Kassenbericht von 1923. Eine Billion alter Reichsmark hatten Ende 1923 einen Wert von einer Reichsmark.
Der 16. September 1935 war ein schwarzer Tag in der Geschichte der KAB. Durch Verfügung der GESTAPO wurde Franz Riesener seines Amtes enthoben. Das Vermögen der KAB einschließlich des Verwaltungsgebäudes wurde beschlagnahmt. Es erfolgte die zwangsweise Auflösung aller Katholischen Arbeitervereine im Regierungsbezirk Münster.
Der Neuaufbau des Berzirksverbandes nach dem Krieg begann am 29. Mai 1945. Bereits im Herbst waren alle früheren Vereine wieder voll funktionsfähig. Eine Wochenendtagung im Bischofssondern im März 1946 legte die neuen Aufgaben und Ziele der Bewegung fest. Josef Köhler wurde zum Bezirkssekretär gewählt. Ende 1947 zählte der Bezirksverband bereits wieder 8000 Mitglieder.
Josef Köhler führte den Bezirksverband bis 1971. Das besondere Augenmerk seines Nachfolgers Theo Heinz galt und gilt dem Familien- und Bildungsbereich. Nach 75jähriger Arbeit auf der Grundlage der Katholischen Soziallehre zählt der Bezirksverband Bottrop-Gladbeck heute 26 Vereine mit insgesamt 4250 Mitgliedern."


Von der Jahreshauptversammlung am Sonntag, dem 14. März 1982, erschien in der Tagespresse folgender Bericht:

R u h r - N a c h r i c h t e n,
Bottroper Volkszeitung,

Donnerstag, den 18. März 1982

Rückblick stellt Mitglieder zufrieden
K A B  H e r z - J e s u  w i l l  J u g e n d  a n s p r e c h e n

"Die Mitgliederwerbung soll in den Aktivitäten der KAB Herz Jesu einen besonderen Stellenwert einnehmen. Diesen Entschluß für das laufende Jahr faßte die Jahreshauptversammlung im Pfarrzentrum. Gerade junge Menschen sollen für die Mitarbeit in der KAB der Pfarre gewonnen werden.
Unter Vorsitz von Willi Wehren beschlossen die Mitglieder daher, die Vereinsarbeit auszubauen, um so ein attraktiveres Angebot vorweisen zu können. Dabei hatten die katholischen Arbeitnehmer auch im vergangenen Jahr schon einiges zu bieten. Schulungen, Bildungsveranstaltungen und Wochenendtagungen erfreuten sich reger Teilnahme.
Dieses Resüme konnte Willi Wehren jedenfalls ziehen, nachdem Präses Pfarrer Horstmann sich in einer Ansprache an die Mitglieder gewandt hatte. Anschließend legten auch der Kassierer, der Kassenprüfer und der Obmann der Alten- und Rentnergemeinschaft zufriedenstellende Berichte vor. 

Dann wählten die Mitglieder den Vorstand für das kommende Jahr. Demnach ist Willi Wehren weiterhin Vorsitzender der KAB. Sein Stellvertreter ist Werner Schlüsener. Weiter wurden gewählt: Schriftführer: Albert Mathejczyk, Walter Staisch; Kassierer: Heinz Lüning, Hans-Dieter Fockenberg; Obmann der ARG: Hans Funke. Beisitzer, Delegierte, Kassenprüfer, Festausschuß und Bannerträger wurden bestätigt."
Am Dienstag, dem 23. März 1982, sprach in der Stadtverbandssitzung im Pfarrheim der St.-Barbara-Gemeinde Otto Vooren über die Jubiläums-Enzyklika von Papst Johannes Paul II.: "Laborem exercens - über die menschliche Arbeit".
Am Samstag, dem 27. März 1982, tagten die katholischen Mannesorganisationen in der Stadt Bottrop im Studienhaus für Lehrerfortbildung. Zum Auftakt der Veranstaltung zelebrierte Stadtmännerseelsorger Pfarrer Reinhard Busbach für die rund 70 Delegierten der Organisationen einen Wortgottesdienst.
Für reichlich Diskussionsstoff sorgte anschließend ein Referat des Geschäftsführers des Diözesanverbandes im Bistum Essen, Dr. Heinz-Jörg Eckhold, zum Thema: "Familie - Fundament der Gesellschaft". Eckhold kritisierte, daß Ehe und Familie immer häufiger angezweifelt und infrage gestellt würden. Zur Untermauerung dieser These führte er an, daß Ehe und Familie für viele junge Menschen keine erstrebenswerten Ziele mehr darstellten, daß andere Formen des Zusammenlebens bevorzugt würden und die Zahl der Ehescheidungen ständig zunehme. "Nach christlichem Verständnis ist die Familie der entscheidende und nicht zu ersetzende Raum für die Selbstfindung und -verwirklichung von Kindern und Eltern," betonte der Referent. Das nicht zuletzt aus einer verfehlten Familienpolitik der Bundesregierung resultierende Streben nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung habe die Einstellung zu Ehe und Familie nachhaltig verändert.
Familienpolitik müsse dafür Sorge tragen, daß der Mensch zu sich selber finden könne und gleichzeitig für den Mitmenschen und die Gesellschaft offen sei. Werde sie jedoch wie im zweiten Familienbericht der Bundesregierung ausschließlich als ein Instrument der Gesellschaftspolitik gesehen, mit dem Veränderungen in der Familie selbst herbeigeführt werden sollten, dann seien Ehe und Familie in ihrem Kern betroffen und gefährdet.
"Nicht Ehe und Familie sind ursächlich in der Krise, sondern die Gesellschaft," erklärte Dr. Eckhold. Um ihrem Verfall entgegenzuwirken müsse die Kirche der Tendenz entgegentreten, Ehe und Familie immer mehr zu privatisieren und sittliche und moralische Wertvorstellungen zu bagatellisieren ...

Nach Presseberichten vom 5. April 1982 hatte die Sammlung für das Weltnotwerk der KAB Westdeutschlands ein neues Rekordergebnis gebracht: Insgesamt wurden 587 819,69 DM für die Dritte und Vierte Welt gesammelt, was eine Steigerung von elfeinhalb Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Dazu steuerte der Diözesanverband Essen 83 851 DM bei, wovon 6 258,44 DM im Bezirksverband Gladbeck-Bottrop gesammelt wurden.
Der Einkehrtag am Karfreitag, dem 9. April 1982, fand als gemeinsame Veranstaltung für die Männer aus St. Barbara und Herz-Jesu im Pfarrzentrum der Herz-Jesu-Gemeinde statt.
Im Pfarrheim der St.-Michael-Gemeinde fand am Dienstag, dem 20. April 1982, eine Stadtverbandssitzung statt, die das Thema: "Integration der ausländischen Mitbürger" behandelte. In der Presse erschien darüber folgender Bericht:
 

R u h r - N a c h r i c h t e n,
Bottroper Volkszeitung,
Freitag, 23. April 1982

KAB-Stadtverband zum Thema "Ausländerproblem"
B e h a r r l i c h e  W e g e  z u m  V e r s t ä n d n i s  s u c h e n

"Als Deutsche, als Christen und als Angehörige der KAB müssen wir der wachsenden Ausländerfeindlichkeit entgegenwirken und Mittel und Wege suchen, das Verhältnis zu ausländischen Mitbürgern zu verbessern." Diese Auffassung vertrat der Sprecher des "Arbeitskreises ausländischer Mitbürger" Günter Rymer auf der Stadtverbandssitzung der KAB des Dekanates Bottrop, zu der am Dienstagabend als allen 18 Pfarren Delegierte ins Pfarrheim St. Michael gekommen waren.
Gerade in dieser Pfarrei, die 2800 Seelen hat, ist das Ausländerproblem aktuell. Denn im Bereich dieser Pfarrei wohnen etwa 30 Prozent Türken. Im neuen Schuljahr werden in die dortige Albrecht-Dürer-Schule 64 Neulinge eingeschult; von ihnen sind 44 Kinder türkischer Nationalität. Um die Probleme, die zwischen Deutschen und Türken dort inzwischen auftreten, abzubauen, arbeitet der Arbeitskreis, dem sieben Gemeindemitglieder angehören, seit vier Jahren.
Zu Beginn hatte Stadtverbandsvorsitzender Karl Evers die Delegierten begrüßt. "Hausherr" Pfarrer Bernhard Pierchalla wies kurz auf die Situation in seiner Gemeinde hin, ehe Günter Rymer ausführlich über die Vierjahresarbeit berichtete. Er wies auf die Gestaltung von Festen hin, auf denen sich Türken und Deutsche näherkamen. Aber er nannte auch offen die Vorurteile, die nach wie vor auf beiden Seiten vorhanden sind. Er kritisierte, daß weder Politiker noch Wirtschaftler die Türken, die in ihrer Heimat unter ungünstigsten Bedingungen noch Frondienst leisten mußten, auf ihre neue Situation vorbereitet hätten. Er geißelte weiter die Praktiken der Lehrer an den "Koranschulen", die zu Haß und Fanatismus, nicht aber zu Toleranz und Verstehen erzögen. Pfarrer Pierchalla meinte darüber hinaus, daß im Pfarrbereich St. Michael teilwiese der Tatbestand des Gettos erfüllt sei.
Abschließend - es folgte eine recht hitzige und teilweise von Emotionen geladene Diskussion - forderte er die KAB-Angehörigen auf, ihren Beitrag zu leisten, daß Ausländerhaß eingedämmt und Verständnis geweckt würden."

Im Rahmen der Veranstaltungen zum 75jährigen Jubiläum des Bezirksverbandes Gladbeck-Bottrop fand am Sonntag, dem 9. Mai 1982, eine große Familien-Rheinfahrt statt. Die KAB hatte zu diesem Zweck die Motorschiffe "Berlin" und "Loreley" gechartert. Die Teilnehmer fuhren um 7.30 Uhr an der Pfarrkirche ab. Die Schifffahrt begann in Köln-Deutz. In Linz hielt man sich zwei Stunden an Land auf. Gegen 19.30 Uhr wurden die Teilnehmer wieder zum Startpunkt der Reise zurückgebracht.
Am Mittwoch, dem 12. Mai 1982, wurde die große Diözesanwallfahrt nach Kevelaer gehalten. In der Monatsversammlung am 16. Mai 1982 sprach Bürgermeister und Diözesansekretär Winfried Fockenberg zum Thema: "Die Politik in unserer Stadt." Beim Pfarrfest am 5. und 6. Juni 1982 stellten sich wie immer Mitglieder der KAB helfend zur Verfügung.
Stadtverbandsvorsitzender Karl Evers hielt am 13. Juni 1982 in der Monatsversammlung ein Referat über "Aufgaben und Bedeutung der KAB in heutiger Zeit". Am 11. Juli 1982 trug der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, weitere Gedanken zum Thema: "Botschaft des Glaubens" vor und regte die Zuhörer zu einer lebhaften Aussprache an. Am Katholikentag, der vom 1. bis zum 5. September 1982 in Düsseldorf stattfand, nahmen einige Mitglieder teil.
Nach der Sommerpause fand am Samstag, dem 11. September 1982, der jährliche Familienausflug statt. Ziel war der Heidhof. Wie der Schriftführer eigens vermerkt, waren alle Beteiligten begeistert.
Am Sonntag, dem 12. September 1982, sprach in der Monatsversammlung Erhard Grawe über: "Kommunalpolitik in der Stadt Bottrop". Der Diskussion zum Thema folgten Berichte über den Katholikentag in Düsseldorf und über den sehr gut verlaufenen Familienausflug zum Heidhof.
Aus Anlaß des 75jährigen Bestehens des KAB-Bezirksverbandes Bottrop-Gladbeck fand am Sonntag, dem 19. September 1982, eine Familien-Wallfahrt nach Vreden-Zillbrock statt.
In der Monatsversammlung am 10. Oktober 1982 trug Erhard Grawe weitere Gedanken zum Thema: "Kommunalpolitik in der Stadt Bottrop" vor. Anschließend empfahl der 1. Vorsitzende Willi Wehren die Teilnahme am Verbandstreffen der KAB am 24. Oktober 1982 in Wesel und wies auf das seltene Fest der "Eisernen Hochzeit" hin, das das Jubilarmitglied Aloys Jöster mit seiner Frau am 23. Oktober 1982 begehen könne.


Am Sonntag, dem 14. November, hielt die Jung-KAB im Katholischen Stadthaus ihre Diözesantagung. Über den Verlauf der Veranstaltung berichtete die Lokalpresse:


Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
Montag, den 15. November 1982

 

J u n g - K A B  h i l f t  A r b e i t s l o s e n

Diözesantagung im Katholischen Stadthaus - Wahlen
 

"Arbeit und Glaube" war am gestrigen Sonntag das zentrale Thema der Diözesantagung der Jungen Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (J-KAB) im Katholischen Stadthaus. 60 Teilnahmer aus dem Bistum Essen diskutierten miteinander und tauschten Erfahrungen aus. Auf der Tagesordnung stand auch die Wahl des J-KAB-Diözesansprechers und seines Stellvertreters. Der Oberhausener Hans-Josef Spielmann und der Duisburger Dieter Göden lösten den Bottroper Dieter Wrobel und Ulrike Willing-Spielmann ab, die sich nach fünfjähriger Amtszeit nicht mehr zur Wahl stellten.
In vier Arbeitsgruppen wurde die Thematik "Arbeit und Glaube" abgehandelt. Im Mittelpunkt standen dabei zentrale Fragen wie "Hat der Glaube etwas am Arbeitsplatz zu suchen?" oder "ist er nur etwas für unser stilles Kämmerlein?" Anschließend vermittelte jeder Arbeitskreisleiter dem Plenum ein kurzes Stimmungsbild von der Atmosphäre seiner Runde und den während der Diskussion aufgetretenen Schwierigkeiten.
Einstimmig verabschiedete die Jung-KAB eine Resolution zur Berufs- und Arbeitswelt. Sie vertritt darin die Auffassung, daß der Mensch von den konkreten Arbeitsplatzbedingungen in seinem persönlichen Verhalten außerhalb der Arbeitsstelle geprägt wird.
Das Verhalten vieler und speziell der jungen Menschen in Familie, Gruppe und kirchlicher Gemeinschaft stehe in direkter Beziehung zum Erfahrungsbereich aus der Berufs- und Arbeitswelt.
Da die Arbeit grundsätzlich zu einem sinnvollen Leben des Menschen gehöre, müsse die Auseinandersetzung mit der Berufs- und Arbeitswelt im Leben der Jung-KAB-Gruppen stattfinden. Daher forderte die Diözesantagung alle J-KAB-Gruppen im Bistum Essen auf:
1. die Arbeit, ihren Sinn, ihre Erfüllung und Last, aus dem christlichen Glauben zu reflektieren.
2. zu prüfen, wo, wie und wann sie den Mitgliedern der Gruppen helfen können, mit den Problemen ihres Erfahrungsbereichs Berufs-und Arbeitswelt klarzukommen.
3. sich besonders der jugendlichen Arbeitslosen anzunehmen und ihnen zu einer beruflichen Tätigkeit oder Ausbildung zu verhelfen."
Am gleichen Sonntag, am 14. November 1982, referierte der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, in der Monatsversammlung über das Thema: "Der Tod - und was dann?"


Der Herbstbezirkstag wurde am Samstag, dem 20. November 1982, im Gemeindezentrum der Pfarrei St. Fanziskus in Gladbeck-RentfortNord gehalten. Der Vorsitzende des Bezirksverbandes Johannes Koop konnte dort 160 Delegierte begrüßen. Unter den Bottropern hieß er besonders Stadtdechant Heinrich Linkholt und den neugewählten Bezirksjugendsprecher der Jung-KAB, Peter Czych aus der KAB-St. Paul, Bottrop, willkommen. Wie aus Presseberichten hervorgeht, war der Bezirksvorstand mit dem Verlauf der Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr des Bezirksverbands zufrieden.
Am 12. Dezember 1982 wurde im Pfarrsaal die Adventsfeier begangen. Die besinnliche Atmosphäre war eine gute Einstimmung auf das kommende Weihnachtsfest.

1983

Am 9. Januar 1983 wurde die erste Monatsversammlung des neuen Jahres im Pfarrzentrum gehalten. Der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, sprach über zwei Probleme: die Renovierung der Kirche und die geplante Erneuerung der Orgel. In beiden Vorhaben sei die Herz-Jesu-Pfarre auf die besondere Mithilfe aller Pfarrangehörigen angewiesen.
Vor 100 Jahren, am 14. Januar 1883, wurde in der damals einzigen Pfarrgemeinde von Bottrop, in der St. Cyriakus-Pfarre, vom damaligen Pfarrer und Ehrendomherrn Karl Englert und einigen katholischen Männern ein Knappenverein gegründet. Es war der zweite Verein in Bottrop seit der Gründung des Welheimer St. Antonius-Knappenvereins im Jahre 1863. Im Juni 1910 hatte der Knappenverein der St. Cyriakuspfarre 134 Mitglieder an den neugegründeten Knappen- und Arbeiterverein der Herz-Jesu-Pfarre abgegeben und somit die Lebensfähigkeit des neuen Vereins, der bei seiner Gründung am 24. April 1910 schon 93 Mitglieder zählte, bedeutend gestärkt.
Am Karnevalssamstag, dem 13. Februar 1983, wurde das gutbesuchte "Narrenfest" in herkömmlicher Weise mit beschwingter Fröhlichkeit gefeiert.
In der Monatsversammlung am 20. Februar 1983 referierte Studiendirektor Roland Trottenburg zum Thema "Wahlen".
Alfons Wegener sprach in der Monatsversammlung am 13. März 1983 über: "Aktuelle Fragen zum Bundessozialhilfegesetz".
Der Frühjahrsdelegiertentag des Bezirksverbands wurde am Samstag, dem 19. März 1983, im Pfarrheim der Herz-Jesu-Gemeinde in Gladbeck-Zweckel gehalten.

Über den Verlauf gibt folgender Zeitungsbericht einen ungefähren Überblick:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
Montag, den 21. März 1983

K A B  f o r d e r t
e i n e  R e n t e  f ü r  d i e  M ü t t e r
Bezirksverband tagte in Gladbeck
Die CDU-Sparmaßnahmen wurden einmütig begrüßt

"155 Delegierte aus 26 Vereinen konnte am Samstagmorgen KAB-Bezirksvorsitzender Johannes Koop zur Frühjahrbezirkstagung seiner Organisation begrüßen. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst und einem stärkenden Frühstück hatten die Delegierten im Pfarrheim der Herz-Jesu-Gemeinde in Gladbeck-Zweckel bis zum Mittag eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. Die einzelnen Berichte und Anträge wurden zum Teil heftig diskutiert, am Ende demonstrierten die Tagungsteilnehmer jedoch Einmütigkeit. Bezirkssekretär Theo Heinz konnte so auch gegen 13 Uhr das Ende der Tagung registrieren. Mit einem gemeinsamen Mittagessen klang der Frühjahrsbezirkstag der Katholischen Arbeitnehmerbewegung aus.
Nach der Begrüßung und Eröffnung stand zunächst ein aktuelles Referat zum Thema "Die Aussagen der KAB zur politischen Situation" von Diözesansekretär Winfried Fockenberg im Mittelpunkt des Interesses. Ganz klar unterstrich Fockenberg die nahe Stellung der KAB zur CDU und machte deutlich, wie sehr die Katholische Arbeitnehmerbewegung "die Wende" in Bonn und ihre bisher getroffenen gesetzlichen Maßnahmen begrüßt. In der Familienpolitik fordert die KAB jedoch darüber hinaus "die Anerkennung von Kindererziehungszeiten bei der Rentenberechnung". Fockenberg: "Wer Kinder erzieht, hat auch eine Rente verdient." Die KAB werde in den nächsten Wochen und Monaten dazu intensiv eine Aktion "Rente für Mütter" starten. Außerdem fordert die KAB eine Überarbeitung des § 218. Im Bereich Wirtschaftspolitik will sich die KAB für eine weitere wirkungsvolle Offensive zur Belebung der Wirtschaft einsetzen. "Im Wohnungsbau müssen die Investitionen gestärkt werden, Hemmnisse müssen abgebaut werden und es muß neues politisches Vertrauen geschaffen werden", meinte Fockenberg.
Bezirkssekretär Theo Heinz gab anschließend den Jahres- und Kassenbericht. Heinz wies auf die zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten der KAB im letzten Jahr hin. Die Kasse weist gute finanzielle Verhältnisse auf. Die Kassenprüfer bestätigten die Bilanz. Nach Aussprache und Beratung entlastete die Tagung den Bezirksvorstand.
Die Delegierten hatten danach eine Reihe von Anträgen zu beraten und zu beschließen. Nach langen Diskussionen wurde ein Antrag zum Thema Lebens- und Wochenarbeitszeitverkürzung angenommen. Er soll an den "Wissenschaflichen Beirat" der KAB-Westdeutschland weitergeleitet werden. An den Westdeutschen KAB-Verbandstag werden laut Beschluß zwei Anträge der Jung-KAB einmal zur Verhinderung der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung und zum zweiten zur einkommensunabhängigen Kindergeldregelung gerichtet. Beschlossen wurde ferner ein Antrag, den Diözesanverband Essen zu beauftragen, 1984 Wochenendschulungen für Vertrauensleute durchzuführen.
Für den 28. Verbandstag der KAB-Westdeutschland im Mai wurden Karl Evers, Theo Kleinefeld, Josef Bergermann und Konrad Schwiertz delegiert. Theo Heinz und Otto Vooren vertreten den KAB-Bezirksverband Gladbeck-Bottrop während der Bundesverbandstagung Ende September in Berlin."
Ein gemeinsamer Einkehrtag wurde für die Männer aus der St. Barbara- und der Herz-Jesu-Gemeinde am Karfreitag, dem 1. April 1983, gehalten. Man zählte 54 Teilnehmer.
Am 10. April 1983 wurde die Jahreshauptversammlung im Pfarrzentrum gehalten. Nach der heiligen Messe um 8 Uhr und dem Frühstück begrüßte der 1. Vorsitzende Willi Wehren die Erschienenen und hielt einen Rückblick auf das vergangene Jahr.
Dem Totengedenken folgte die Verlesung der Berichte des Schriftführers, des Kassierers, der Kassenprüfer und des Obmanns der ARG. Dann übernahm der Ehrenvorsitzende Hans Düngelhoff die Wahlleitung. Der 2. Vorsitzende, der 2. Schriftführer und der 2. Kassierer wurden wie die Beisitzer wiedergewählt. Die Inhaber der anderen Vereinsämter wurden in ihren Aufgabenbereichen ebenfalls bestätigt.
Hans Düngelhoff hielt ein Referat über "Leistungen der Bundesknappschaft in Krankheits- und Härtefällen". Danach diskutierte man über Vorschläge zur Werbung neuer Mitglieder, hörte Terminhinweise auf kommende Veranstaltungen, überlegte, wie eine Aktion zur Unterstützung arbeitsloser Jugendlicher am erfolgreichsten durchzuführen sei und nahm Anteil am "Orgelproblem" des Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann. Zum letzteren wurden monatliche Sammlungen vorgeschlagen, die in Bezirken aufgeteilt, von den Vertrauensleuten durchzuführen seien. Nach anregenden Gesprächen schloß Willi Wehren die Jahreshauptversammlung mit dem Gruß: "Gott segne die christliche Arbeit!"

Am Dienstag, dem 3. Mai 1983, fand die große Diözesan-Alten-Wallfahrt des Bistums Essen nach Kevelaer statt. Das Bezirkssekretariat Gladbeck hatte die Organisation für die Dekante Bottrop und Gladbeck übernommen.
In der Monatsversammlung am 8. Mai 1983 gab H.A. Schwarz Antwort zu der Frage: "Wie geht es mit der Rentenreform weiter?"
Am 24. Mai 1983 fand um 19 Uhr im Pfarrzentrum die Stadtverbandssitzung statt. Diplom-Ingenieur Dieter Klaus vom RWE in Gelsenkirchen sprach zum Thema: "Chancen und Risiken der Kernenergie." Am 30. April 1983 veranstaltete die KAB Herz-Jesu gemeinsam mit der Jugend den "Tanz in den Mai".

Die KAB St. Johannes in der Boy feierte am 5. Juni 1983 ihr 80jähriges Bestehen.

In der Monatsversammlung am 12. Juni 1983 sprach der Stadtverbandsvorsitzende Karl Evers zu "Aussagen der KAB zu aktuellen Fragen aus dem Bereich der Gesellschaftspolitik". Dem schwererkrankten Ehrenvorsitzenden Hans Düngelhoff schrieben die Versammelten einen Kartengruß mit den besten Genesungswünschen.
Am Donnerstag, dem 30. Juni 1983 führte die Alten- und Rentnergemeinschaft des Bezirks Gladbeck-Bottrop ihren großen Ausflug durch.

Der 1. Vorsitzende Willi Wehren feierte am 24. Juli 1983 seine Silberhochzeit. Silberbraut und -bräutigam gaben um 11 Uhr einen Empfang.

Am 10. August 1983 berichtete die Presse über das KAB-Projekt des Bistums Essen, das 25 Mädchen eine Berufschance bietet:
Über die KAB auf Bistumsebene wurden zum 1. September 25 Ausbildungsplätze für Bürogehilfinnen eingerichtet. Auf Bitten von Bischof Dr. Franz Hengsbach und in Absprache mit der Industrie- und Handelskammer war im Diözesansekretariat der KAB in Essen eine überbetriebliche Ausbildungsstätte entstanden. Wie die Presse mitteilte, sei die Finanzierung des Projekts - es sind für zwei Jahre rund 700 000 DM notwendig - weitgehend gesichert. Die Ausbildung zur Bürogehilfin wurde deshalb gewählt, weil sie relativ einfach zu organisieren sei und der Beruf noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe.

Zum gleichen Thema wurden die Besprechungen in der Vorstandssitzung am 5. September 1983 geführt. Es wurden verschiedene Vorschläge gemacht, wie die Beihilfen für die 25 Mädchen erbracht werden sollen: z.B. solle jedes Mitglied über zwei Jahre monatlich 1,- DM zahlen. Ein anderer Vorschlag lautete, es solle in jeder Versammlung zu diesem Zweck gesammelt werden. Man entschied sich für den letzteren Vorschlag. Ferner sollen für jugendliche Arbeitslose sogenannte "Bausteine" für 5,- DM verkauft werden.

In der Monatsversammlung am 11. September 1983 hielt der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, einen Lichtbilder-Vortrag über: "Das Land Israel". Heinz Rauschning hielt am 9. Oktober 1983 ein Referat über: "Die finanzielle Lage der Stadt Bottrop".

Besondere Beachtung fand die KAB-Festwoche zur Feier des 100jährigen Bestehens der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung St. Cyriakus, Bottrop. War schon der Gründung am 13. Januar, dem eigentlichen Gründungstag, gedacht worden, so fand das Jubiläumsjahr am Sonntag, dem 30. Oktober 1983 seinen Höhepunkt mit dem festlichen Potifikalamt in der Propsteikirche, das Bischof Dr. Franz Hengsbach zelebrierte. In seiner Predigt unterstrich der Bischof, daß die Richtlinien und Ideale der katholischen Arbeitnehmer heute noch genauso aktuell wie vor 100 Jahren seien.
Kreuz und Hammer -Gebet und Arbeit - im Wappen der KAB symbolisierten die Grundlage
für die Arbeit des Vereins. Der Glaube bilde die Basis für das Engagement in der Arbeitswelt.
Beim anschließenden Empfang im Pfarrsaal von St. Cyriakus würdigten Vertreter des nordrhein-westfälischen Landtages, der Stadt, der Diözese und Abordnungen aus den Gemeinden die sozial- und gesellschaftspolitische Arbeit der KAB St. Cyriakus.
Dr. Bernhard Worms, CDU-MdL und Oppositionsführer im Landtag, zeigte den Gästen in seiner Festrede zum Thema: "Arbeit - Familie - Soziale Sicherheit" Herausforderungen für eine Politik aus christlicher Verantwortung auf.
Am 5. November 1983 feierte der Bezirksverband im Saalbau sein Herbstfest, und über 900 Gäste aus dem gesamten Ruhrgebiet, aus Bayern und der Schweiz machten ihre Aufwartung. Bezirkssekretär Theo Heinz hatte Trachtengruppen und Musikanten aus Elisabethzell, einem KAB-Urlaubsort im Bayrischen Wald, eingeladen. Durchs Programm führte Hans Burowski. Der Mann aus Duisburg, KAB-Bezirksvorsitzender, Karnevalspräsident und Ratsherr in einer Person, setzte Musikanten und Tänzer in Szene, machte deutlich, daß es nicht allein ums Feiern ging, sondern der Reinerlös der Veranstaltung für die "Aktion Ausbildung" der KAB im Bistum Essen bestimmt sei. Höhepunkt des Abends war die Tombola, bei der es unter anderem 10 Reisen zu gewinnen gab.
In der Monatsversammlung am 13. November 1983 sprach Bürgermeister und Diözesansekretär Winfried Fockenberg über "Sinn und Bedeutung des Volkstrauertages".
Am 21. November 1983 fand die Stadtverbandssitzung im Pfarrheim der St. Matthias-Gemeinde in Bottrop-Ebel statt. Zum Thema: "Bundesverbandstag 1983" sprach Otto Vooren.
Beim Herbstdelegiertentag des Bezirksverbandes am 26. November 1983 im Pfarrsaal von St. Cyriakus stand das Thema "Familie" im Mittelpunkt. Referent Werner Hütt, Bonn, sprach über: "Familienpolitik in der Bundesrepublik Deutschland".
Unter der Leitung des Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, und des Kaplans Bernhard Jakschik gestaltete die KAB am Nachmittag des 11. Dezember 1983 eine besinnliche Adventsfeier unter dem Thema: "Die Erwartung Jesu Christi".

1984

Die Arbeit des KAB-Bezirksverbandes begann im neuen Jahr am 6. Januar 1984 mit einer hl. Messe in der St. Bonifatiuskirche. Anschließend sprach im "Haus Waldfrieden" Diözesansekretär Winfried Fockenberg zum Thema: "Die Bildungsarbeit in der KAB". Der Vorstand traf sich zu einer Sitzung am 11. Januar 1984. Auf dem Programm standen Terminbesprechungen.

Von der Mitarbeitertagung im Saalbau Bottrop am 14. Januar 1984, an der etwa 300 aktive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Vorstandsmitglieder und Delegierte teilnahmen, erschien fogender Bericht in der WAZ:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
Montag, den 16. Januar 1984

A r b e i t s l o s i g k e i t  b e k ä m p f e n
Katholische Arbeitnehmer diskutieren im Saalbau

"Der Startschuß für die Bildungsarbeit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) des Bistums Essen fiel diesmal in Bottrop. Nach der Eucharistiefeier mit Diözesanpräses Pfarrer Franz Vorrath trafen sich die KAB-Führungskräfte am Samstagmorgen im Saalbau und diskutierten über die politischen Grundsätze ihrer Arbeit. Heribert Scharrenbroich, Hauptgeschäftsführer der Christlich-Demokratischen-Arbeitnehmerschaft (CDA), leitete die Mitarbeitertagung 1984 - sie fand zum ersten Mal überhaupt in Bottrop statt - mit der Frage ein: "Ist unsere soziale Sicherheit in Zukunft noch finanzierbar?" Im Mittelpunkt seines Referates stand dabei die Sicherung bei den Lebensrisiken Alter, Krankheit und Arbeitslosigkeit. Hauptvoraussetzung für die Sicherung der Finanzen im Sozialbereich sei der Abbau der Massenarbeitslosigkeit. Denn die hohe Arbeitslosigkeit verursache neben den Kosten für die Ersatzleistungen der Bundesanstalt für Arbeit auch enorme Steuerausfälle. Die sich aufgrund der positiven Wirtschaftsentwicklung auftuenden Freiräume sollten daher zu einer offensiven Bekämpfung der Arbeitslosigkeit genutzt werden. Dazu gehöre auch, über eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit nachzudenken. Die Beschränkung auf nur eine Form der Arbeitszeitverkürzung bringe wenig.
Die Bemühungen der Tarifpartner sollten den Erfordernissen der Einzel-Branchen Rechnung tragen. Der CDAMann warnte die Arbeitgeber, ihren "Tabu-Katalog weiter aufrechtzuerhalten", betonte, daß der DGB für verschiedene Methoden offen sei. Scharrenbroich begrüßte die Aktualisierung der Rentenberechnungen, erläutete die Einschränkung der "59er-Regelung" aus CDA Sicht und forderte eine Harmonisierung der Alterseinkommen des öffentlichen und gewerblichen Sektors. Zur Sicherung der Renten sollte gewährleistet werden, daß die Altersbezüge nicht stärker stiegen als die verfügbaren Einkommen der Arbeitnehmer. Dem Kosten-Boom im Gesundheitswesen will der CDA-Geschäftsführer mit einer Stärkung der Selbstverwaltung entgegenwirken. Grundsätzlich sei die Kostenbelastung der Versichertengemeinschaft zu verringern. Die Beitragssenkungen seien ein Schritt in die richtige Richtung, betonte Scharrenbroich."

In der Monatsversammlung am 12. Februar 1984 sprach Kaplan Bernhard Jakschik zum Thema: "Der Christ am Arbeitsplatz".
Nach reger Diskussion zum Vortrag ging man über zu Informationen zur Beschaffung und zu den Kosten der neuen Orgel für die Kirche und konnte erfahren, daß als voraussichtlicher Preis mit etwa 700 000,- DM zu rechnen sei. Weitere Möglichkeiten zur Beschaffung von Spenden wurden erörtert. Die traditionelle Karnevalsfeier der KAB entfiel 1984. Dafür halfen und feierten die KAB-Mitglieder beim Karnevalsfest am 3. März 1984 auf Pfarr-Ebene mit. Der Reinerlös kam dem Orgel-Konto zugute.

Die Jahreshauptversammlung begann am 11. März 1984 mit der heiligen Messe um 8 Uhr. Beim folgenden Frühstück begrüßte der 1. Vorsitzende Willi Wehren die Mitglieder und hielt einen kurzen Rückblick auf das verflossene Vereinsjahr. Er dankte allen aktiven Mitarbeitern und gedachte unter den Toten besonders der im letzten Jahre verstorbenen Mitglieder. Nach den üblichen Berichten des Schriftführers, des Kassierers, der Kassenprüfer und des ARG-Obmanns fanden die Wahlen statt, die der Ehrenvorsitzende Hans Düngelhoff leitete. Vorstand, Beisitzer und Delegierte wurden einstimmig wiedergewählt. Dem scheidenden Kassenprüfer Albert Pyschny dankte Hans Düngelhoff für die langjährigen, lobenswerten Leistungen im Verein. Als Kassenprüfer wurden gewählt:
Karl Noll, Heinz Kuhlmann, Franz Wunsch und Ewald Böhm. Der Präses, Pfarrer Wilhelm Horstmann, überbrachte die Grüße des erkrankten Kaplans Bernhard Jakschik und ging in seinem Vortrag besonders auf sein Hauptanliegen: "Die Anschaffung und Finanzierung der neuen Orgel" ein. Wie er ausführte, sei die Resonanz auf das Vorhaben bisher gut gewesen, auch hätten die bisherigen Sammlungen im Durchschnitt keine schlechten Ergebnisse erbracht. Dennoch sei noch sehr viel Geld nötig, um ein gutes Instrument zu kaufen. Man könne sich vorstellen, daß es wie bei den meisten Anschaffungen auch bei Orgelinstrumenten verschiedene Systeme und Kombinationen gebe. Somit gingen auch die Preise weit auseinander, z.B. bewegte sich zur Zeit der Anfrage der Preis zwischen 670 000 und 950 000 DM. Es läge sicher nahe, dem preisgünstigeren Modell den Zuschlag zu erteilen, ob es aber für den großen Kirchenraum die notwendige Leistung erbringe, müsse untersucht werden. Am Ende seiner Ausführungen bat der Präses um weitere Spendenbereitschaft. Nachdem noch Hinweise auf wichtige Veranstaltungen gegeben worden waren, dankte der 1. Vorsitzende Willi Wehren nochmals allen für ihre Mitarbeit und schloß die Hauptversammlung mit dem alten Gruß: "Gott segne die christliche Arbeit!"

Am 31. März 1984 fand die Frühjahrsbezirkstagung im Pfarrheim St. Elisabeth in Gladbeck-Ellinghorst statt. Als Nachfolger von Bezirkspräses Pfarrer Franz-Josef Surmann, der 18 Jahre dieses Amt verwaltete, wurde Gymnasial-Pfarrer Heinrich Wassen, Gladbeck, vorgeschlagen. Pfarrer Wassen ist Präses der KAB St. Lamberti und seit 17 Jahren Präses des Stadtverbandes Gladbeck.

In der Monatsversammlung am 8. April 1984 beantwortete Hans Adolf Schwarz aus Bochum verschiedene Fragen aus der Kranken- und Altersvorsorge indem er die Möglichkeiten der Versicherten im Krankheits- und Härtefall vor dem Hintergrund der verschiedenen Gesetze aufzeigte. Der Einkehrtag der Männer fand am Karfreitag, dem 20. April 1984, im Pfarrheim der St. Barbara-Gemeinde statt. Diakon Josef Schulte im Walde gestaltete diesen Tag. Die Monatsversammlung am 13. Mai 1984 diente der Mitgliederwerbung aus der Jugend. Diese letzte Veranstaltung der KAB Herz-Jesu vor der Sommerpause fand guten Zuspruch bei den jungen Leuten. Der Bezirksverband bot für die Zeit vom 8. bis zum 18. Mai 1984 eine Fahrt nach Süditalien an. Diese interessante Reise führte über Österreich nach Florenz; und nach der dortigen Übernachtung nach Neapel und Sorrent. Von Sorrent aus wurden Fahrten zum Vesuv und nach Pompeji unternommen. Am sechsten Tag ging es nach Rom. Am Dienstag, dem 15. Mai 1984, fand die große Diözesan-Altenwallfahrt nach Kevelaer statt. Die Wallfahrt stand unter dem Leitwort: "Keiner lebt für sich allein".
Aus den Dekanaten Bottrop, Duisburg und Gladbeck waren 2000 ältere Menschen mit der ARG in den niederrheinischen Wallfahrtsort gekommen. In seiner Predigt ermunterte Domkapitular Franz Grave aus Essen seine Zuhörer zur Solidarität mit den Hungernden in der Welt und mit den Arbeitslosen. Am 24. Juni 1984 jährte sich zum 50. Mal der Tag, an dem die katholischen Arbeitnehmer zum letzten Mal öffentlich gegen die Nazi-Diktatur demonstrieren konnten. In einer Großkundgebung am Grab von Bischof Ketteler zu Mainz wurden damals die Ziele der katholischen Arbeiter deutlich dargestellt, bevor durch Pressionen, Verbote und Verhaftungen jedes öffentliche Wirken der katholischen Arbeitervereine durch die NS-Herrscher unterdrückt wurde. Aus diesem Anlaß veranstaltete der Westdeutsche Verband der KAB am Sonntag, dem 24. Juni 1984, eine Bekenntnisfahrt mach Mainz. Die Busse starteten um 6 Uhr in Bottrop und kehrten gegen 22 Uhr zurück. In der ersten Monatsversammlung nach der Sommerpause sprach am Sonntag, dem 12. August 1984, Bürgermeister und Diözesansekretär Winfried Fockenberg zum Thema:"Kommunalpolitik". Aus Anlaß des 1175. Todestages des hl. Ludgerus fand am Montag, dem 27. August 1984 eine Wallfahrt der KAB nach Werden statt. Um 10 Uhr war das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Franz Hengsbach, um 15 Uhr die Pilgerandacht. Am Sonntag, dem 9. September 1984, sprach in der Monatsversammlung Werner Stadler über "Die finanzielle Lage der Stadt Bottrop".

Am Donnerstag, dem 13. September 1984, wurde der neue Bezirkspräses der KAB, Gymnasialpfarrer Lic. theol. Heinrich Wassen im Rahmen einer heiligen Messe in der St. Lamberti-Kirche in GladbeckMitte in sein Amt eingeführt. Das große Herbstfest der KAB fand am Samstag, dem 6. Oktober 1984, im Saalbau Bottrop statt.

Die Tageszeitungen berichteten über diese gelungene Veranstaltung:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
Montag, den 8. Oktober 1984

Stimmung beim Reisetreff

"Ein interessantes und zum Teil recht ansprechendes Programm wurde am Samstagabend im Saalbau aus Anlaß des traditionellen großen KAB- und Urlaubstreffs geboten. Am Ende des gut zweistündigen Unterhaltungsprogramms mit dem Motto "Fest der Reise" stand der Saalbau Kopf. Gäste aus Gelsenkirchen, Recklinghausen, Duisburg und Oberhausen, die zuvor mit angemieteten Bussen aus ihren Heimatstädten angereist waren, zeigten sich begeistert von Organisation und Programmablauf und nutzten das Treffen zu Gespräch und geselligem Miteinander mit viel Musik und Tanz.

Der KAB-Bezirksverband Gladbeck-Bottrop und Moderator Hans Borowski hatten sich etwas einfallen lassen, um das Publikum in Stimmung zu versetzen. Da begleitete die Peter-Wölke-Showband in gekonnter Manier sämtliche Künstler durch den Abend, heizte das Gesangsduo Sinja und Sonja mit rhythmischen Stimmungsliedern im Saalbau mächtig ein. Besonderes Aufsehen erregten zehn junge Damen des Balletts der KG "Böse Geister" aus Münster sowie die drei Rastellos und Jakandas, die mit atemberaubenden akrobatischen Kunststücken das Publikum unterhielten. Mehrere Zugaben mußten gar die holländischen Musik Entertainer Teddy Cox und Poulette geben, die wesentlichen Anteil an dem Gelingen des Abends hatten.
Die flotten Sprüche und humoristischen Einlagen des Allroundvirtuosen des instrumentalen Vortrags kamen besonders gut an. Der Reinertrag dieser Veranstaltung dient der überbetrieblichen Ausbildung 25 junger Damen zu Bürogehilfinnen im Bistum Essen." Der Präses; Pfarrer Wilhelm Horstmann, hielt am Sonntag, dem 21. Oktober 1984 in der Monatsversammlung einen Vortrag über: "Das Land Israel". Die Sammlung für das Weltnotwerk der KAB ergab 212,63 DM. Das Thema "Volkstrauertag" behandelte am 11. November 1984 Stadtdezernent Heinz Rauschning in seinem Referat zur Monatsversammlung. Für den 24. und 25. November 1984 lud die KAB Herz-Jesu ihre Mitglieder in das Haus "Ludgerirast" bei der Benediktinerabtei Gerleve ein.

Am Samstag, dem 23. November 1984, wurde im Pfarrzentrum der Herz-Jesu-Gemeinde die Herbst-Bezirkstagung des Bezirksverbandes Gladbeck-Bottrop gehalten, der nach Auskunft des Bezirkssekretärs Theo Heinz in acht KAB-Gemeinschaften der Stadt Gladbeck und 18 KAB-Gliederungen des Dakanates Bottrop zum Zeitpunkt der Versammlung 3934 Mitglieder zählte.

Die Presse interessierte sich besonders für die Aussagen des Landespolitikers Heinrich Dreyer, CDU, wie aus dem hier wiedergegebenen Zeitungsbericht ersichtlich wird:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
Montag, den 26. November 1984

Christdemokrat verspricht:
S o z i a l - E t a t  w i r d  ' 8 5  n i c h t  g e k ü r z t
 MdL Dreyer referiert vor KAB-Bezirk

"1985 wird es keine weiteren Kürzungen im Sozialbereich geben." -Heinrich Dreyer, Mitglied der CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, stützte sein Versprechen während der Bottroper/Gladbecker Herbstbezirkstagung der KAB im Saal der Pfarrgemeinde Herz-Jesu auf die Wachstums-Prognosen des Sachverständigenrates. Die sogenannten "Fünf Weisen" hatten für das kommende Jahr eine Steigerung des Bruttosozialproduktes um "reichlich" drei vH vorausgesagt. Angesichts der Abhängigkeit der Sozial- von der Wirtschaftspolitik, so der Christdemokrat, ein gutes Zeichen. "Denn Wachstum ist die Grundlage jeder sozialen Gerechtigkeit", meinte der Landtagsabgeordnete. Im Bezug auf die "Sparpolitik" der amtierenden Bundesregierung meinte Dreyer: Er habe es satt, daß ständig nur das Kohl-Kabinett zum sozialen Buhmann gemacht werde. Auch die frühere SPD/FDP-Regierung habe erhebliche Mittel in ihren Sozial-Etats gestrichen. Von 1975 bis 1982 hätten sich die Kürzungen im Sozialbereich auf insgesamt 94 Milliarden Mark summiert. Der Christdemokrat wertete die Senkung der diesjährigen Inflationsrate auf 1,6 vH vor allem auch als sozialpolitischen Erfolg. Dreyer erhoffte sich durch die geringeren Kreditfinanzierungskosten - die Kreditzinsen sanken gegenüber 1982 um 3,7 vH - eine steigende Investitionsbereitschaft, damit auch beschäftigungspolitische Effekte. Der Bundesregierung sei es durch Strukturverbesserungshilfen ohnehin gelungen, in den Krisenbranchen (Steinkohlenbergbau, Stahlindustrie und Schiffsbau) Arbeitsplätze zu sichern. Auch der Anstieg in der Arbeitslosenstatistik sei rückläufig. Für Dreyer ein Erfolg, trotz des unvermindert zu hohen Sockels von mehr als zwei Millionen Erwerbslosen. Der Landtagsabgeordnete forderte daher, nicht nur eine an den Interessen der Arbeitsplatz-Besitzenden orientierte Politik zumachen.
Ein Schritt in die richtige Richtung sei die "erhebliche" Steigerung der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Der Christdemokrat lobte die von Arbeitsminister Blüm veranlaßten Änderungen im Arbeitsrecht, die verstärkt befristete Arbeitsverträge möglich machen. "Lieber befristet in Arbeit als unbefristet arbeitslos", meinte Dreyer."
Eine stimmungsvolle Adventsfeier am Sonntag, dem 9. Dezember 1984, schloß das Jahresprogramm der KAB ab.

1985

Die Alten- und Rentnergemeinschaft der KAB Herz-Jesu eröffnete den Veranstaltungsreigen des Jubiläumsjahres mit einer Zusammenkunft im Pfarrzentrum nach der Gemeinschaftsmesse um 8 Uhr am Donnerstag, dem 3. Januar 1985.
In der ersten Monatsversammlung des Jahres, am 16. Januar 1985, hielt Kaplan Bernhard Jakschik einen Vortrag zum Thema: "Der Christ in der heutigen Zeit".

Die katastrophale Hungersnot in Afrika öffnete Herzen und Hände der Katholiken im Stadtdekanat Bottrop. Die Priesterbruderschaft, die die gebürtigen Missionare aus Bottrop in aller Welt unterstützt, konnte in ihrem Kassenbericht im Januar 1985 mehr als 38 000 DM Spenden zur Linderung der Not in den Hungergebieten für das Vorjahr nachweisen. Der Bund der Katholischen Jugend veröffentlichte am 11. Januar 1985 einen Zeitungsbericht, aus dem hervorgeht, daß der BDKJ in Bottrop allein 20 400 DM für die hungernden Menschen in Äthiopien zusammengebracht habe und außerdem aus anderen Quellen noch 5 000 DM an die Caritas überweisen konnte. Auch am 23. Januar 1985, am "Tag für Afrika" zeigte sich die so oft erprobte Spendenfreudigkeit der Gläubigen. Die ständige Konfrontation mit der Not in aller Welt mag dazu beigetragen haben, daß die früher am besten besuchte Veranstaltung der KAB Herz-Jesu, die Karnevalsfeier, am 16. Februar 1985 nur sehr mäßige Teilnehmerzahlen aufweisen konnte.
Gut besucht war dagegen die Monatsversammlung am 24. Februar 1985, in der der Landtagsabgeordnete der CDU, Bernhard Brinkert aus Kirchhellen, das Referat übernommen hatte. Er sprach zum Thema: "Die Landespolitik - Aktuelles aus Düsseldorf". Dem Vortrag folgte eine lebhafte Diskussion. Im Pfarrheim von St. Barbara tagte am Dienstag, dem 26. Februar 1985 der Stadtverband der KAB. Die Vertreter der Gemeinden verabschiedenten einstimmig einen "Antrag an den Rat der Stadt Bottrop zur Benennung einer Straße auf den Namen Nikolaus Groß". Der Journalist und Arbeitervertreter wurde wegen seines Widerstandes
gegen das Nazi-Regime 1945 hingerichtet.
Er wurde 1898 in Niederwenigern geboren und war zunächst als Bergmann tätig. Von der Begegnung mit den sozialen Nöten der Arbeiter betroffen, engagierte er sich seit 1920 für deren Interessen. Nach Tätigkeiten in Oberhausen und Essen, sowie in Schlesien und Sachsen leitete er von 1924 bis 1926 den "Gewerkverein Christlicher Bergarbeiter" in Bottrop und wurde 1927 Schriftleiter der "Westdeutschen Arbeiterzeitung" der späteren "Ketteler-Wacht".Über die Jahreshauptversammlung am Sonntag, dem 10. März 1985, erschien in der Tagespresse folgender Bericht:

R u h r - N a c h r i c h t e n,
Bottroper Volkszeitung,
Donnerstag, den 14. März 1985

Versammlung entlastet den Vorstand einmütig
K A B  H e r z  J e s u  z ä h l t  ü b e r  3 0 0  M i t g l i e d e r

"Kritisch setzten sich die Angehörigen der KAB Herz-Jesu im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Bildungsveranstaltungen und Versammlungen mit aktuellen Themen aus den Bereichen Politik, Finanzen, Jugend und Religion auseinander. Auch ein Gespräch mit der Jugend stand im Bildungsprogramm. Aktiv beteiligten sich die Mitglieder bei Festen und geselligen Zusammenkünften im Verein und in der Pfarrei. Dies wurde am Sonntagmorgen bei der Abgabe der Berichte während der Jahreshauptversammlung im Pfarrheim herausgestellt.
Darüber hinaus spendeten die Mitglieder 345 DM für das Weltnot-werk der KAB und 180 DM als Zuschuß zu den Ausbildungsmaßnahmen des KAB-Diözesanverbandes Essen. Da die Mitglieder, insgesamt 301 gehören der KAB Herz-Jesu an, mit dem Jahresablauf, der Vorstandsarbeit und der Finanzlage zufrieden waren, kam es zu einmütiger Entlastung. Einstimmige Ergebnisse gab es bei den Ergänzungswahlen, bei denen 10 Beisitzer und neun Delegierte bestätigt, und die jeweils zweiten Vorstandspositionen gewählt wurden. Im neuen Jahr sind demnach im Vorstand: Vorsitzender Willi Wehren und Werner Schlüsener, Schriftführer Albert Mathejczyk und Walter Steich, Kassierer Heinz Lüning und Hans Mielek, Obmann der Alten- und Rentnergemeinschaft Hans Funke."

Am Mittwoch, dem 13. März 1985, wurde im Saalbau Bottrop der Diözesantag der Alten- und Rentnergemeinschaft durchgeführt. Ausführlich berichten darüber die

R u h r - N a c h r i c h t e n,
Bottroper Volkszeitung,
Donnerstag, den 14. März 1985

Diözesantagung mit Referaten im Städtischen Saalbau
A R G - M i t g l i e d e r  d i s k u t i e r t e n  ü b e r
" S o z i a l e  S i c h e r h e i t  i m  A l t e r "

"Unter dem Motto: "Soziale Sicherheit im Alter", stand der Diözesantag der Alten- und Rentnergemeinschaften der Diözese Essen, der am Mittwoch im Bottroper Saalbau ausgerichtet wurde, Diözesan-Sekretär der KAB, Winfried Fockenberg hatte das Gremium in den Bottroper Saalbau geholt und die Veranstaltung vorbildhaft organisiert. Dabei waren aus den circa 230 ARG-Gemeinschaften des KAB Diözesanverbandes, der selbst 270 Vereine hat, rund 650 Männer und Frauen gekommen, um nach einem Wortgottesdienst, einem gemeinsamen Kaffeetrinken - eine Tanzgruppe der Pfarrgemeinde Liebfrauen Bottrop bot zur Unterhaltung nette Volkstänze - dann das Hauptreferat des Bundesvorsitzenden der KAB, Alfons Müller (Köln), zu hören.
Alfons Müller ist Vorsitzender von über 300 000 KAB-Mitgliedern zugleich Mitglied des Bundestages und Angehöriger des Ausschusses für Arbeit und Soziales. Er stellte zunächst die Rentensituation dar, die durch Arbeitslosigkeit, demographische Veränderungen, aber auch durch die Folgen des "Rückkehr-Förderungs-Gesetzes" in eine Problemlage gekommen sei. So seien nicht die erwarteten 50 000 Ausländer, sondern weit über 150 000 Ausländer in ihre Heimat zurückgekehrt und hätten sich zuvor ihre Rentenversicherung in einer Höhe von 2,3 Milliarden auszahlen lassen, wobei man nur mit etwa 600 Millionen DM gerechnet habe.
Alfons Müller betonte, daß die Bundesregierung nach wie vor zur beitragsorientierten Rente stehe und jede Form von Grundrente ablehne. Im einzelnen erläutete er, wie die Sicherung der Renten für die nächsten Jahrzehnte erreicht werden könnte und nannte die Erhöhung der Beiträge um 0,5 Prozent, die Vergrößerung der Beiträge auch für Rentner um 1,5 Prozent zum 1. Juli 1985 und jeweils 0,7 Prozent zum 1. Juli 1986 und 1987. Dann sei die Lage so, daß Rentner und Arbeitende die gleiche Beitragshöhe zahlen müßten. Durch diese Maßnahmen, wobei sich Alter und Jugend solidarisch zeigen müßten, werde aber die Sicherung der Renten auf lange Zeit erreicht. Auch in seinem Grußwort, das der Diözesanobmann der ARG, Josef Igelbüscher (Gladbeck) sprach, klang die Sorge um die Renten durch. Auch er wies auf die Solidarität zwischen Alt und Jung hin, als er eine Kollekte anregte, deren Ertrag für die Ausbildungsaktionen der KAB verwandt werden soll. Bei dieser Sammlung kam der beachtliche Betrag von 988,97 DM zusammen. Weiter stellte Josef Igelbüscher heraus, daß die Probleme älterer Menschen vorrangig zu lösen und nicht auf den Nimmerleinstag hinausgeschoben
werden dürften.
Seit der Gründung des Invalidenwerkes innerhalb der KAB vor 33 Jahren, der heutigen Alten- und Rentnergemeinschaft, habe diese Organisation darauf hingewiesen, auf dem Fundament des Glaubens und der katholischen Soziallehre den älteren Menschen den Platz zu geben, der ihrer Würde entspreche. Zu Beginn der Tagung befaßte sich beim Wortgottesdienst KAB-Diözesanpräses Franz Vorrath mit der Frage, wer zu Christus gehöre. Er betonte, daß Glaubende und Zweifelnde, aktive Christen und Christen am Rande der Kirche zu Jesus gehörten, wenn sie ihm nachfolgten und sein Kreuz auf sich nähmen. Das bedeute aber nicht, gewaltsam das Kreuz zu suchen, in Lebensverachtung und mit Bittermiene zu leben, sondern das Kreuz stehe dafür, nach dem Willen Gottes zu leben, für ihn da zu sein und zu seinen Geboten "Ja" zu sagen. So sei das Kreuz die Mitte, der Weg zu Christus und Gott.
Abschließend wurde beim ARG-Diözesantag in Bottrop ein Papier verabschiedet, in dem die KAB, Diözesanvorstand, von den Mitgliedern der ARG aufgefordert wird, sich für die Anträge einzusetzen, bei denen es um eine Überprüfung des Kostendämpfungsgesetzes, eine Ablehnung der Rentner zur Krankenkassenmitfinanzierung und um die Schaffung eines Bundesressorts für Altenprobleme ging."

Der Frühjahrsbezirkstag wurde am Samstag, dem 23. März 1985, mit der heiligen Messe in der St. Elisabeth-Kirche zu Bottrop begonnen. Paul Tremblau referierte zum Thema: "Unser Sonntag - frei für Gott und Menschen". Es waren aus den 26 KAB-Gemeinschaften des Bezirksverbandes etwa 150 Delegierte erschienen.

Über ihre Sorgen um die Jugendarbeitslosigkeit berichtete die

Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
Montag, den 25. März 1985

"T r o t z   A k t i e n   a r b e i t s l o s ? "

KAB hinterfragt Ausbildungsaktion - Mitglieder werben

"Ihre Hauptsorge gilt nach wie vor der Jugendarbeitslosigkeit. Fast 22 000 Mark hat die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Bezirk Gladbeck/Bottrop im Vorjahr zu einer Ausbildunsaktion des Diözesanverbandes Essen beigetragen. Durch den Erlös sogenannter "Ausbildungsaktien" werden momentan noch 22 Mädchen unter Regie des Essener Verbandes zu Bürogehilfinnen ausgebildet. Die KAB-Mitglieder befürchten jedoch, daß die Auszubildenden nach dem Abschluß ihrer Lehre arbeitslos werden. "In Essen ist man fieberhaft dabei, die Mädchen in ein festes Beschäftigungsverhältnis zu vermitteln", betonte KAB-Bezirkssekretär Theo Heinz. Mit welchem Erfolg, sei noch nicht absehbar. Heinz verwies während des Frühjahrsbezirkstages der KAB im Pfarrsaal der St. Elisabeth-Gemeinde in Bottrop auf eine erneute Ausbildungsaktion der katholischen Verbände im Bistum Essen, die durch den Verkauf eines "Solidaritätstalers" zum Preis von fünf oder zehn Mark die Bereitstellung zusätzlicher Lehrstellen möglich machen soll. Der Bezirkssekretär befürchtete jedoch, daß die KAB-Mitglieder unabhängig von der Bereitschaft, diese Aktion zu unterstützen, langfristig finanziell überfordert würden. Vor allem, wenn man bedenke, daß in den Gemeinden zusätzlich Sammlungen für caritative Zwecke durchgeführt werden. Die KAB wird in diesem Jahr auch im Bezirk Gladbeck/Bottrop eine verstärkte Mitgliederwerbung betreiben. Auch wenn der Verlust von 47 Mitgliedern in den letzten zehn Jahren im Vergleich zu anderen Bezirken sehr gering sei. Der Bezirkstag verabschiedete eine Resolution, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, den Bundeszuschuß zur Rentenversicherung jährlich um zwei vH von momentan 15 vH auf 31 vH zu erhöhen, um die Träger von den Kriegs- und Kriegsfolgelasten zu befreien. Die Grünen seien für die KAB wegen deren unklaren Haltung zur Liberalisierung des Sexualstrafrechtes nicht wählbar, betonte die Mehrheit in der Versammlung."

Am Karfreitag, dem 5. April 1985, wurde der altbewährte Einkehrtag für die Männer auf Pfarrebene gehalten. Am 7. Mai 1985 wallfahrteten die Alten- und Rentnergemeinschaften aus dem Dekanat Bottrop nach Kevelaer. Die Eucharistiefeier hielt Weihbischof Julius Angerhausen, die Pilgerandacht am Nachmittag der Diözesanpräses der KAB, Pfarrer Franz Vorrath.

Wie durch eine Pressenotiz am 11. Mai 1985 zu erfahren war, haben die zwölf Diözesanverbände der KAB für das Weltnotwerk die Rekordsumme von 748 000 Mark gesammelt. Wie die bischöfliche Pressestelle dazu mitteilte, erzielte der Essener Diözesanverband bei dieser Sammlung mit 94 000 DM das zweithöchste Einzelergebnis. Der Bezirksverband Gladbeck-Bottrop trug zu diesem Ergebnis den Betrag von 9 598 DM bei. Kommentar des Verbandssekretärs Alfons Müller: "Es ist erstaunlich, daß trotz hoher Arbeitslosigkeit ... ein solches Ergebnis zusammengebracht wurde."
In der Monatsversammlung am 19. Mai 1985 begrüßte der 2. Vorsitzende Werner Schlüsener als Referenten Hans Adolf Schwarz aus Bochum, der zum Thema: "Die Sozial-Versicherung" aufschlußreiche Ausführungen bot. Am 15. Juni 1985 wurde in der Presse der neue "SolidaritätsTaler" des Bistums Essen vorgestellt. Er soll wie die "Ausbildungs-Aktie 1984" neue Lehrstellen schaffen. Durch den Verkauf der "Aktien" hatte das Bistum Essen 1984 insgesamt 1,3 Millionen Mark gesammelt und damit die Einrichtung von 103 zusätzlichen Lehrstellen in kleineren und mittleren Handwerksbetrieben gefördert. In zweierlei Hinsicht unterscheide sich die diesjährige Solidaritäts-Aktion, die jetzt vorgestellt wurde, von der Maßnahme
des Vorjahres: 1. Das gesammelte Geld wird für die Einrichtung überbetrieblicher Ausbildungsplätze verwandt, für Plätze, die innerhalb katholischer Trägerschaften "benachteiligten Jugendlichen angeboten werden. 2. Öffentliche Förderungsprogramme sollen die Initiative des Bistums stützen. In der ersten Monatsversammlung nach der Sommerpause hielt der Dozent für Kirchliche Soziallehre am Bischöflichen Priesterseminar zu Essen-Werden, Dr. Otto Beckers, einen Vortrag zum Thema: "Ist die Kirche heute noch zeitgemäß?" An der Vorbereitung und Durchführung des Pfarrfestes am 24. und 25. August 1985 beteiligten sich in gewohnter Hilfsbereitschaft zahlreiche Mitglieder der KAB. Das Motto des Festes lautete: "Unter dem Regenbogen".
Zu den Hauptattraktionen gehörte unter anderem der Stand der Mosel-Winzer. Dieser Stand hatte nach Angaben von Pfarrer Wilhelm Horstmann eine ganz besondere Bedeutung: "Wir wollen die Winzer, die durch den Weinskandal unschuldig in Mitleidenschaft gezogen worden sind, unterstützen. Sie stehen hier den interessierten Bürgern Rede und Antwort." Am Nachmittag fanden bei diesem Fest viele Spiele für Kinder statt. Das Pfarrfest, dessen Reinerlös für die neue Orgel bestimmt ist, endete mit einer Disco.

Während dieses "Protokollbuch" gedruckt wurde, haben viele fleißige Hände bei den Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier zum fünfundsiebzigjährigen Bestehen der KAB Herz-Jesu mitgeholfen.
Möge alle Helfer die Überzeugung erfüllen, daß jede Arbeit, die im Dienste der Mitmenschen getan wird, nicht ohne den ewigen Lohn bleiben wird.


"Gott segne die christliche Arbeit!"

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